Der Henkersteg

Ein Rundgang durch die mittelalterliche Altstadt Nürnbergs

Weiter geht der mittelalterliche Spaziergang mit Gret. Ihr habt gerade eines der Zentren für den Handel in Nürnberg gesehen: Das Unschlitthaus am südlichen Ufer der Pegnitz gesehen. Nun betrittst Du eine Brücke, die dich zum nördlichen Ufer bringt.

Bildquelle: Dr. Bernd Gross / CC BY-SA


Der Nürnberger Henkersteg

Dr. Bernd Gross / CC BY-SA
Der Henkersteg ist ganz aus Holz, vom Steg bis hin zu dem mit Holzschindeln gedeckten, spitzen Dach. Die Planken sind noch hell, kaum vom Alter nachgedunkelt. Als Du es ansprichst, lacht Gret kurz auf und erklärt Dir: "Das war vielleicht eine Geschichte! Sie hat für ein paar Leute kein gutes Ende genommen, aber Schuld daran waren sie letztlich alle selbst. Im Winter gab es viel Eis auf der Pegnitz, so viel wie ich es noch nie zuvor erlebt habe. Das schob sich durch den Fluss und türmte sich meterhoch.
Und plötzlich, Ende Januar, knackte und krachte es, hat später der Henker erzählt, der ja gleich nebenan wohnt. Das Eis ließ die Brücke einstürzen! Ein paar Nürnberger wollten sich das ganz genau anschauen. Die Wagemutigsten haben sich sogar noch auf die einstürzende Brücke gestellt. Aber für acht der Schaulustigen ist es ganz übel ausgegangen: Acht dieser neugierigen, ich nenne sie mal Gaffer, sind an diesem Tag gestorben, entweder weil sie erfroren oder zu Tode gestürzt sind."

Über diese traurige Geschichte hast Du mit Gret das Ende der Brücke und das andere Ufer erreicht. Vor Dir steht ein schmales Fachwerkhaus. "Das ist das Henkershaus. Wollen wir anklopfen oder wird es Dir zu gruselig, einen Henker zu besuchen, und willst Du doch lieber weitergehen? Als nächstes will ich Dir die Fleischbrücke zeigen."

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Stadtmauer

Das Heilig-Geist-Spital

Der Hauptmarkt